Warum einfach….

… wenn es auch japanisch geht!

So oder so ähnlich könnte man wohl die Prozedur beschreiben wenn darum geht die Tickets dieses Jahr bereits im Vorverkauf zu ergattern.

Klingt einfach? Immerhin stehen die Daten fest und flackern als friendly reminder über diverse Dashboards, Newseiten und Newsletter. Unseren Ticketkauf letztes Jahr haben wir zwar gleich unmittelbar um 3 Uhr nachts zum normalen Verkaufsstart hinter uns gebracht, dieses Mal jedoch sind wir nicht zuletzt um zwei FC Memberships reicher. Wir wären also sehr doof diesen Vorteil nicht endlich zu nutzen und unsere Tickets vorab zu sichern.

Soweit zu mindestens der Plan.

Was uns allerdings unerwartet schwere Steine in den Weg legt ist dann allerdings nicht, wie man eventuell vermuten könnte, die Navigation durch japanische Tickeseiten und Co, sondern doch das gute alte japanische Ticketkauf-System per se. Hier macht man es sich nämlich dann doch erstaunlich einfach:

ATM/Family Mart Payment only. Credit card no.

oder auch:

Credit card yes. But no oversea credit card.

Daaaanke auch…

so viel dazu.

Wir sehen unsere Chancen also schon schwinden (byebye Derniére T_T). Allerdings wären wir auch nicht wir, wenn nicht gleichzeitig jeder Teil unseres Community und Japanese-Networks ausgenutzt und angefragt werden würde. Und siehe da! Teamwork zahlt sich aus!!

Dank mehrere Tricks und über kleine Umwege haben wir am Ende also doch stolz und zufrieden unsere Tickets!

Fazit der Sache:

  • 3,5 strapazierte Nerven
  • 3 Shows
  • 4 überglückliche Ticketbesitzer
  • die Aussicht auf die wohl beste Derniére EVER!
  • und eine Runde Onigiri für alle 😉

 

Grüße,

Chiru

Merch(andise) shoppen mit den Mädels

Bei dem heutigen Regenwetter beschließen wir, keine weiteren Tempel zu besuchen oder umfangreiche Wanderungen im Freien zu absolvieren, sondern wir folgen einer Empfehlung und statten der Einkaufsmeile Shinkyogoku einen Besuch ab. Das besondere: Sie ist fast vollständig überdacht!

Uns erwarten zahlreiche Läden mit mehr oder weniger authentischem japanischen Nippes für Einheimische und Touristen in allen Qualitätsstufen, diverse Imbissbuden und Kleidungsgeschäfte. Für die beiden Mädels, mit denen ich unterwegs bin, waren aber andere Geschäfte die Hauptattraktion: Anime- und Manga-Merchandise. Erinnerungen unter anderem an Akihabara tun sich da auf… Da Kyoto aber nicht Aki ist, finden wir nur wenige Läden, die auch wesentlich übersichtlicher und weniger schrill sind. Dennoch werden beide fündig und leeren zufrieden die Geldbeutel 😉

Was ich nicht erwartet habe: Ich habe heute mehr Geld ausgegeben als beide zusammen! Aber (zum Glück) nicht für Merch, sondern für einen Rucksack, der mir hoffentlich treue Dienste leisten wird. Hier zeigt sich übrigens japanische Verpackungskunst vom allerfeinsten: Der Rucksack, der ja selbst schon eine Tasche ist, wird in Folie eingepackt, diese in eine Papiertüte, deren Griff mit Tesafilm zusammengeklebt wird und damit die Tasche ja nicht nass wird, nochmal eine Plastiktüte außenrum – so viel zu den ansonsten so ressourcensparenden Japanern, bei Plastiktüten hört der Spaß hier wohl auf…

Auch dieser Abend klingt kulinarisch sehr zufriedenstellend aus. Nach etwas längerer Suche – bei unserem anvisierten Ramen-Restaurant muss man Wartenummern ziehen, ganz wie beim Arbeitsamt – finden wir ein etwas abgelegeneres Restaurant. Hier kommt direkt der erste Schock, denn wir müssen direkt am Eingang an einem Automaten unsere Bestellung aufgeben! Also innerhalb von Sekunden schnell überlegt, was denn schmecken könnte und bestellt, um bloß nicht den Verkehr aufzuhalten. Trotz aller Eile haben wir gut gewählt: zwei Portionen Ramen mit Hühnchen, ein Menü mit paniertem Hühnchen und Reis zur Suppe und eine thailändische Suppe ebenfalls mit paniertem Hühnchen. Zufrieden und pappsatt verlassen wir das Restaurant und lassen den ersten tempelfreien Tag hier gemütlich in der Wohnung ausklingen. Die Ruhe wird nur ab und zu unterbrochen vom allabendlichen Kichern der Mädels aus dem OG…

img-20161030-wa0001

Euer daniel

Unverhofft kommt oft…

„Die Ideen, die man beim oder kurz nach dem Aufstehen hat sind bekanntlich die Besten.“

So, oder so ähnlich geht das Sprichwort doch oder? Jedenfalls sind wir stark dafür, diesen Ausdruck ab sofort so in unser Repertoire aufzunehmen. Was als kleine, spontane Spinnerei von avatar_user_2_1469734272 beim Aufstehen begann (Zitat: Wie siehts aus, heute noch einmal spontan ins Musical?“) wuchs innerhalb von nur wenigen Minuten zu einem doch einen handfesten Plan: Wir versuchen das heute noch einmal mit einem spontanen Musicalbesuch! Immerhin steht morgen ja bereits der letzte Besuch an, da müssen eindeutig vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden bevor uns die Entzugserscheinungen allzu bald einholen.

Gesagt, getan und nur kurze Zeit später ging es auch schon auf den Weg. Zwei Ticketoffices später haben wir allerdings Gewissheit: Karten im regulären Verkauf gibt es nicht mehr. Dafür versichert man uns, es gäbe noch ein kleines Kontingent an Tageskarten an der Theaterkasse. Problem: Sollte der Andrang für diese Tickets zu groß sein, wird eine Lotterie gespielt und es entscheidet das Los… na super. Für uns ist dennoch klar: Die Chance werden wir nutzen!

Da wir allerdings noch ein wenig Zeit haben begeben wir uns erst einmal auf einen kurzen Abstecher nach Ikebukuro. Mission: Bärchen kaufen. <3 Sind sie nicht süüüüüüß? <3 <3 <3 <3

fullsizerenderEs muss sich hierbei im Übrigen eindeutig um Glückbärchis handeln, denn nachdem wir uns gut 1,5h vor Showbeginn wieder am Theater einfinden stehen wir tatsächlich ganz vorne in der Schlange für die Tageskarten (nachdem wir uns zwei Mal beim Staff versichert haben, dass es auch noch Tickets gibt. Rudimentär Japanisch lässt grüßen.). Unser Glück können wir 5 Min später (okay gut eher 30 Minuten später, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten und unseren Nerven zusetzten) immer noch nicht so ganz fassen:

Wir haben Karten!! Wir sitzen zusammen! Und WTF wir sitzen Reihe 7 am Gang?!?!

img_0266

OMG….ja wir sind dann mal tot. In mehrfacher Hinsicht. Reicht ja nicht, dass Shuu und Co gefühlt 5m vor uns auf der Bühne rumspringen, nein wir sitzen auch noch genau an dem Seitenaufgang, von dem Venus und später das Trio auftreten werden. Yeay!

img_2510

Das Stück selbst flasht uns auch beim dritten Male noch, auch wenn unsere Wahrnehmung gewohnt selektiv bleibt. Irgendwann werden wir uns beim Ansehen der DVD wohl wundern, was da eigentlich so alles auf der Bühne abging und ein komplett neues Stück entdecken ^-^°. Allerdings muss man die Gelegenheit ja ausnutzen, wenn die Outers schon so nah vor einem rumspringen und außerdem warum muss Uranus auch so schön funkeln und strahlen *__*. Überhaupt was ist das heute bitte? Wie gut sind Shuu und Sayaka bitte drauf? Da wird sich quer über die Bühne angeherzt und schön theatralisch gestorben <3. Wir hätten vermutlich schon ahnen können, dass das zu einem Curtain Call führt, der uns umhaut (und auf den wir uns schon seit Beginn fast mit am meisten freuen.). Was die Zwei dann allerdings abziehen kommt so überraschend, dass nicht nur wir, sondern auch das restliche Publikum lautstark applaudiert. Während die bisherigen Curtain Calls eher unter die Kategorie: awww wie putzig! fielen, fällt das hier eher unter „dass nicht geküsst wurde ist aber auch alles.“  Auf gut Deutsch: Wir sind mehr als vollkommen zufrieden,grinsen breit, während die Bärchen sich freuen und beschließen zum x-ten Male: Beste Entscheidung des Tages!

img_8608

Ein klein wenig besser wird das Ganze nur noch als wir nach der Show dann noch an der Stagedoor warten um den Cast zu verabschieden (und einen Blick auf ShuuSayaka und Co zu erhaschen). Die Unterschiede zwischen deutscher und japanischer Stagedoor sind hierbei schnell deutlich und zumindest für klein michiru_kaioh_sketch_by_melinel-250x250 ein wenig ungewohnt. Wer einmal an einer deutschen oder englischen Stagedoor stand kennt das Ganze eigentlich als einer Kombination aus kurzem Treffen, Smalltalk und dem ein oder anderen Autogramm.  Hier in Japan wird erstmal brav und anständig und fast in Reihe und Glied gewartet und gerätselt wer zur Hölle da jetzt eigentlich gerade alles aus der SD rauskommt (was sehen die auch mit Mütze und Maske alle gefühlt gleich aus?). Unser Glück: Shuus Haare leuchten und machen das Identifizieren einfach. Mal abgesehen davon, dass wir Shuu natürlich auf Anhieb ohnehin erkennen würden. Tja…und dann kommt auch schon auf einmal eine kleine Traube an Menschen aus der SD inklusive einem kleinen, hell leuchtenden Blondschopf im Dunkeln. <3 Wir sind für die nächsten 2Minuten erst einmal nicht mehr so ganz ansprechbar und zurechnungsfähig und üben uns wie alle anderen brav im Winken und Verbeugen. Während die Inners brav und begeistert und sogar mit einem ‚byebye!‘ Zurückwinken, ist der Rest japanisch zurückhaltender und Shuu für eine Sekunde doch sichtlich irritiert, frei nach dem Motto: Wah Hilfe, da stehen Menschen- und dann auch noch 2 Europäer! Wir entschuldigen uns an dieser Stelle einmal für den kurzen Schrecken. Sorry Shuu, war keine Absicht.

img_3662

Dafür wollen wir an der Stelle allerdings auch festhalten: Shuu, was zur Hölle ist das bitte für eine Tasche?! Man echt…. Shuu halt, das große Marshmallow wie sie leibt und lebt <3

Lustigerweise müssen wir auf unserem Weg zurück zur U-Bahn genau den selben Weg gehen, wie der Cast. Wir folgen mit gebührendem Abstand und klären dabei unterwegs noch die Frage „Wo zur Hölle war da jetzt eigentlich Sayaka?“ Antwort: Bei Shuu wo denn sonst xD Nur ganz elegant fast schon inkognito. Irgendwo mitten in Shibuya lassen wir Shuu und Co dann doch in Ruhe essen (dafür wissen wir jetzt wo wir mal essen müssen 😉 ) und machen uns gehypet wie wir sind auf den Rückweg.

img_2341


Tja und dann war er auch schon da, der Dernieren-Tag in Tokyo und für uns der letzte Musicalbesuch, dem wir mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegengehen. Immerhin, die Karten haben wir uns dieses Mal bereits im Voraus gesichert und wollen nur noch abgeholt werden.  Vor und beim Theater ist zwar eindeutig voll und viel los, doch erstaunlicherweise scheint es auch zumindest für die Mittagsvorstellung, welche wir besuchen noch Karten zu geben. Die Platzverteilung verschlägt uns dieses Mal in Reihe 14 und ganz an den Rand, was allerdings die Aussicht nicht unbedingt schmälert, zumal dieses Mal endlich das Opernglas zum Einsatz kommt.

img_1188

Auch diese Show hat es in sich und ist wie gewohnt super. Alle Darsteller geben einmal mehr ihr  Bestes und sind bereits bei der ersten Show des Tages in bester Stimmung. Wir sind uns hingegen immer noch nicht so ganz sicher, ob wir die letzte Show jetzt noch einmal ordentlich genießen oder schon einmal still vor uns hin weinen sollen. Es läuft wohl mehr oder minder auf eine Mischung hinaus, bis wir uns spätestens beim Schlussapplaus von der allgemeinen Euphorie mitreißen lassen. Und was für ein Schlussapplaus und Curtain Call das war meine Güte- oder auch: Arme Sayaka, die von Shuu hier so ohne Vorwarnung eine Runde überrumpelt wird, dass sie einen kurzen Moment lang doch ein wenig perplex ist und man sich unweigerlich frägt, ob sich das beim letzten Schlussapplaus an diesem Abend nicht noch rächen wird. Wie kommt man denn auch bitte auf die Idee, Sayaka zurückzustupsen? Also wirklich Shuu, wie kannst du nur. (Wir hoffen an dieser Stelle ja, dass Sayaka das am Ende tatsächlich noch ausgeglichen hat; dazu muss aber noch recherchiert werden.)

Da wir bereits längst beschlossen haben, dem Theater am Abend noch einen Besuch nach der Show, gilt es nun die Zwischenzeit angebracht zu überbrücken. Was bietet sich für unsere armen, geschundenen Otaku-Herzen da besser an, als ein Abstecher ins Q-Pot Café? Gesagt getan und nach einem kurzen Spaziergang auch schnell gefunden.

img_1492

Das Q-Pot Café selbst ist ein nettes, kleines (und nicht so ganz billiges) Café etwas abseits von Roppongi, welches sich aktuell passender weise dem Motto Halloween verschrieben hat. Wie wir überhaupt dazu kommen? Ähhhm…. *hust* wir sagen da jetzt mal nichts dazu ne, aber Shuu und Sayaka sind da beide eindeutig nicht unschuldig daran.

Über die Größe des Cafés sind wir trotzdem erst einmal ein klein wenig erstaunt. Viel Platz gibt es wirklich nicht, dafür ist man japanisch effizient und alles mit einer großen Liebe zum Detail gestaltet. Wir haben Glück und bekommen einen gemütlichen 2er-Tisch in der Cookie-Ecke und entscheiden uns dann doch nach dem Motto „Wenn nicht jetzt wann dann?“ für je eines der Halloween Menüs.

img_8345

img_0411 img_4703

 

Danach ist unser Bedarf an Zucker erst einmal gestillt, wobei sich die total knuffige und süße Aufmachung und der Geschmack eindeutig nicht wegdiskutieren lassen. Auf gut deutsch: Es war super lecker! Wie man davon aber die ganze Nachmittagstee-Portion schaffen soll erschließt sich uns nicht. Respekt an Shuu und Sayaka an dieser Stelle.

Frisch gestärkt (wer braucht auch schon vernünftiges Essen wenn es Musical und Cupcakes gibt?) treten wir den Rückweg zum Theater an. Unsere Geldbeutel danken es uns derweilen still, dass wir sie nur mit Kaffee und Kuchen gequält haben und für einen spontanen weiteren Besuch der Derniere jetzt leider (und doch irgendwie sehr zu unserem Bedauern) zu spät dran sind. Wir verbringen die Zeit bis zum Ende der Show brav vor geschlossenen Türen und trauern still. Dabei ist nicht unbedingt hilfreich, dass immer mal wieder der ein oder andere Songfetzen von drinnen nach draußen klingt und wir so ganz genau wissen, dass es bis zum Schlussapplaus nicht mehr lange hin sein kann. Lustigerweise gibt es selbst jetzt, gefühlt 5 Minuten vor Showende, noch Leute, die mit ihren Tickets ins Theater eilen und eingelassen werden. Der Sinn erschließt sich uns bis heute nicht, es scheint aber zu funktionieren.

Am Ende des Tages verlässt uns allerdings so langsam unser Glück. Aus dem Plan unsere Buttons und Fotos zu tauschen wird leider nichts. Die Nachfrage ist zwar vorhanden, aber unsere Gebote können leider nicht erfüllt werden. Menno…. Auch das Warten an der SD ist an diesem Abend sogst wie vergeblich und schlägt dabei bei Weitem alle bisherigen deutschen Rekorde. Auch nach 3 Stunden hat nur ein Bruchteil der Cast oder besser 2-3 Leute die sich identifizieren ließen, das Theater verlassen. Der Rest lässt sich nicht blicken. Leider…. Mensch Leute dabei war das doch noch nicht einmal eure richtige Derniere. Ihr seht euch doch alle in einer Woche in Fukuoka wieder. Wir seufzten still und auch wenn wir eisern als Letzte die Stellung halten geben auch wir schließlich irgendwann auf und treten halb erfroren den Heimweg an. Schlaf wird zwar erfahrungsgemäß überbewertet aber die Koffer wollen für morgen doch noch gepackt und das Merchandise verstaut werden, bevor wir uns auf Teil 2 unserer Reise begeben.

Eine Sache allerdings ist bereits jetzt schon klar:

Die Tage in Tokyo waren genial!

Und japp, es steht einfach mal sowas von nicht zur Debatte, dass wir uns diesen Spaß nächstes Jahr mit 99,999998% Wahrscheinlichkeit noch einmal geben werden.

 

Es grüßen mit wundervollsten Erinnerungen

michiru_kaioh_sketch_by_melinel-250x250           &            avatar_user_2_1469734272

Chiru                          &            Ruka