Diese Theorie wollten wir mit einem Besuch in Tokyo Disneyland testen, nachdem wir beschlossen hatten; so einfach und günstig kommt man nicht noch einmal dorthin. Also haben wir uns am Freitag Morgen auf Weg gemacht, natürlich nicht ohne einen Zwischenstopp bei unserer Lieblingsbäckerei. Dabei haben wir auch festgestellt, wie groß der Hauptbahnhof in Tokyo überhaupt ist, da wir scheinbar einmal vom einen zum anderen Ende laufen mussten und dabei das Gefühl hatten, wir würden eher an unserem Ziel ankommen, als bei unserer Bahn.
Während wir Mädels am morgen noch einem zweiten Outers Sendoff im Musical hinterher geweint hatten, war dieser Gedanke doch sehr schnell vergessen, sobald der Park in Sichtweite kam und wurde doch noch von der Vorfreude auf das Disney Erlebnis ersetzt, sodass einem genialen Tag eigentlich nichts mehr im Weg stand. Der Park war von der Station schnell erreicht, sogar der Security Check wurde schnell erledigt und auch auf unsere Tickets musste nicht lange gewartet werden. Hier war der Andrang zwar noch nicht ganz so groß, doch es zeigte sich bereits hier, wie effizient die Japaner mit solchen Dingen umgehen können. Auch während des Parkbesuchs hat sich herausgestellt, dass der allgemein gute Service, mit dem man in einem Disney Park rechnen kann, kombiniert mit der Art der Japaner einfach unvergleichlich und verdammt gut ist.
Kaum waren wir schließlich im Park drin, wurde jeder auf seine eigene Art von den Eindrücken erschlagen. Während es für den Rest der Truppe der erste Besuch war, hat mich direkt die Nostalgie und die wundervolle Halloween Deko überwältigt, obwohl schnell klar wurde, dass Tokyo im Vergleich zu Paris seinen ganz eigenen Charme und Besonderheiten hat. Trotzdem ließ es sich nicht verhindern, dass vor allem bei Fahrgeschäften immer mal wieder verglichen wurde, wo sich die beiden Parks ähneln, oder wo sie fast vollkommen verschieden sind. Als allererstes war sehr schnell klar, dass der Aufbau des Parks doch nur bedingt vertraut war, da es hier noch mehr Bereiche gibt als in Paris. Dadurch kamen wir dann allerdings auch zuerst bei der Pirates of the Caribbean Bootsfahrt vorbei, die hier sogar Gastauftritte von Jack Sparrow hat und bei der wir die unschlagbare Wartezeit von 5 Minuten sofort ausnutzen mussten.
Auch als wir uns danach weiter durch den Park bewegt hatten und dabei mitgenommen haben, was wir nur konnten, blieben die Wartezeiten trotz der sehr bald großen Menge an Besuchern bei den meisten Geschäften sehr human, was nicht zuletzt daran lag, dass die Japaner viel besser damit umgehen konnten und es alles wesentlich gesitteter vonstatten ging. Sehr früh ist uns dabei auch eine besondere Kuriosität aufgefallen, denn an allen Ecken gab es Parkplätze für die vielen Kinderwagen, wo wir uns nur gedacht hatten, dass sowas in anderen Ländern völlig unmöglich wäre, besonders weil selbst Taschen bei den Wagen gelassen wurden.
Trotz der Möglichkeit des Fastpasses gab es doch noch Fahrten, die wir nicht schaffen konnten. Ganz besonders hartnäckig hat sich uns der Splash Mountain verweigert. Es waren nicht nur bereits alle Fastpasses weg, als wir zum ersten Mal ankamen, sondern auch die Wartezeit war nie unter einer Stunde, egal wann wir wieder dort vorbeikamen. Dafür hatten wir direkt davor unseren Stammplatz für die beiden Paraden, die während des Tages durch den Park zogen und die wir uns natürlich nicht entgehen lassen durften. Während bei der ersten Parade ‚Happiness Is Here‘ der Name bereits alles verriet und mit allen möglichen Disney Charakteren gefüllt war, war die zweite Halloween Parade sehr viel kürzer, aber dafür auch um einiges interaktiver gestaltet, wo zu allen Songs die dazugehörigen Handbewegungen noch erklärt wurden, damit auch wirklich jeder mitmachen konnte.
Nach der zweiten Parade hat sich unsere Gruppe dann aufgeteilt, während ein Teil der Park weiter erkundete und der anderer Teil sich mit der Kamera bewaffnet von den Eindrücken erholte.
Wir haben uns dann pünktlich nach dem Einbruch der Dunkelheit vor der Geisterbahn wiedergetroffen, um von unserem zweiten Fastpass Gebrauch zu machen. Die große Besonderheit der hiesigen Haunted Mansion ist allerdings, dass Tokyo als einziger Park zu Halloween und Weihnachten die Fahrt völlig umgestaltet und sie stattdessen nach The Nightmare Before Christmas thematisiert, was ein vollkommen anderes Erlebnis ist. Nach dieser Runde haben wir uns auch allmählich auf die Suche nach etwas warmen zu essen gemacht, da es inzwischen doch recht kalt geworden war und gleichzeitig die Zeit zum Essen noch dafür genutzt, um die letzte Parade abzuwarten, die noch einmal ganz anders war. Hier war die Besonderheit nämlich die atemberaubende Beleuchtung aller Wagen und Charaktere, sodass es viel mehr einer Lightshow glich.
Danach lohnte es sich nicht mehr, noch andere Fahrten auszuprobieren, also haben wir lieber entspannt und mit guten Plätzen auf den baldigen Beginn des Feuerwerks gewartet, was an sich bereits spektakulär war, aber danach noch einmal von der zweiten Lightshow inkl. Feuerwerk mit dem Schloss als Leinwand überboten wurde. Eindeutig eines der ganz großen Highlights des Tages. Als letztes ging es nun noch zu einer letzten Achterbahnfahrt, bei der wir mal wieder total begeistert vom Fastpass System waren und bei dem letzten verbliebenen Rest Wartezeit von den mehrfachen Notausgängen fasziniert waren, die es auf den letzten Metern vor den Wagen noch gab. Die Fahrt stellte sich auch als schöner Abschluss heraus, da der Park nun doch langsam dabei war zu schließen und wir uns auf den diesmal kürzer wirkenden Weg nach Hause machen mussten.
Letzten Endes hatten wir alle etwas gefunden, was uns begeistert hatte, sodass sich der Tag für jeden gelohnt hatte. Ob dies nun wirklich für jeden der glücklichste Ort auf Erden ist, ist zwar etwas, worüber man diskutieren kann, aber dass es ein einmaliges Erlebnis ist, lässt sich nicht abstreiten.
Hier ist ein kleines Video von uns und unserem Besuch im Disneyland Tokio 2016…
https://youtu.be/l-Jx_nZbv0c
Grüße
Ruka