Heute steht wieder eine Reise in das alte Japan an, weit abseits der Betriebsamkeit der Megametropole, nämlich in der alten Stadt Kamakura, die für ihre Tempelanlagen und den großen Buddha bekannt ist.
Unser Ausflug beginnt am Bahnhof Kamakura, wo wir von Yukio, unserem ehrenamtlichen Führer, begrüßt werden. Er gehrt zu einer Gruppe aus Freiwilligen Japanern, die in vielen Städten Japans kostenlose und individuelle Führungen anbieten, was wir natürlich sehr gerne in Anspruch nehmen.
Die erste Station ist der buddhistische Jomyoji Tempel, in dem wir eine traditionelle Teezeremonie abhalten. Hier sind wir ganz in der Geschichte und Kultur des alten Japan angekommen. Der Gastgeber bereitet weihevoll den Matcha-Tee zu, serviert uns als Vorbereitung eine Süßigkeit (gegen den bitteren Geschmack) und reicht in uns in goßen Schalen. Früher waren diese representativ und sehr kostspielig, für uns Touristen betreibt man dieses Kostenrisiko natürlich nicht! Nach dem Tee bestaunen wir den kleinen, aber sehr schönen Steingarten und lauschen den sphärischen Klängen der Wasserhöhle.
Weiter geht es zum Hokokuji Tempel mit seinem faszinierenden Bambuswald. Dieser besteht aus etwa 2000 Pflanzen, die immer wieder gefällt werden müssen, da Bambus so schnell wächst (bekanntlich bis zu 1m pro Tag).
Tsurugaoko Hachimangu Schrein schimpft sich unser einziger Shinto-Tempel heute. Shinto ist die japanische Form des Buddhismus, die jedoch Elemente aus verschiedenen Traditionen übernimmt. Shinto-Tempel erkennt man an den charakteristischen Torii am Eingang:
Bevor man betet, wäscht man sich Hände und Mund am Brunnen.
Im Innenhof vor dem Hautpschrein findet man Räucherstäbchen, kleinere Schreine, Talismane und Orakel.
Am eigentlichen Hauptgebäude betet man dann: Man „opfert“ 5 Yen (also etwa 4 Cent), in dem man sie in ein Gitter nach vorne wirft, verbeugt sich zweimal tief, im Shinto-Schrein wird noch zweimal geklatscht und dann betet man. Ist man fertig, verbeugt man sich nochmals tief und geht.
Er ist der größte Schrein der Stadt, der auch architektonisch das Stadtbild prägt, da eine große Prachtstraße voller Kirschbäume durch die Stadt zu ihm führt.
Nach so vielen Tempeln brauchen wir eine Stärkung. Yukio entführt uns in in Restaurant, wo wir leckere Soban-Nudeln und Schrimp-Tempura testen können. Bei unseren angeschlagenen Mitreisenden wirkt diese Suppe immer wieder Wunder. Nur wie man etwas schön knusprig frittieren und dann in Suppe einweichen kann, erschließt sich uns nicht…
Auf zu den letzten zwei Stadtionen, der großen Buddha-Statue, deren Geschichte den Rahmen hier sprengen würde…
…und dem letzten Tempelkomplex, den wir uns vornehmen: Hasedera. In wunderschöner Hanglage und mit großartiger Aussicht thront er am Stadtrand und bildet einen sehr gelungen Abschluss unserer Tour. Wir verabschieden uns von Yukio und treten die Reise zurück ins moderne Tokyo an, wo uns morgen ein spontanes, aber ganz besonderes (und nicht billiges^^) Highlight erwartet…
Euer