Merch(andise) shoppen mit den Mädels

Bei dem heutigen Regenwetter beschließen wir, keine weiteren Tempel zu besuchen oder umfangreiche Wanderungen im Freien zu absolvieren, sondern wir folgen einer Empfehlung und statten der Einkaufsmeile Shinkyogoku einen Besuch ab. Das besondere: Sie ist fast vollständig überdacht!

Uns erwarten zahlreiche Läden mit mehr oder weniger authentischem japanischen Nippes für Einheimische und Touristen in allen Qualitätsstufen, diverse Imbissbuden und Kleidungsgeschäfte. Für die beiden Mädels, mit denen ich unterwegs bin, waren aber andere Geschäfte die Hauptattraktion: Anime- und Manga-Merchandise. Erinnerungen unter anderem an Akihabara tun sich da auf… Da Kyoto aber nicht Aki ist, finden wir nur wenige Läden, die auch wesentlich übersichtlicher und weniger schrill sind. Dennoch werden beide fündig und leeren zufrieden die Geldbeutel 😉

Was ich nicht erwartet habe: Ich habe heute mehr Geld ausgegeben als beide zusammen! Aber (zum Glück) nicht für Merch, sondern für einen Rucksack, der mir hoffentlich treue Dienste leisten wird. Hier zeigt sich übrigens japanische Verpackungskunst vom allerfeinsten: Der Rucksack, der ja selbst schon eine Tasche ist, wird in Folie eingepackt, diese in eine Papiertüte, deren Griff mit Tesafilm zusammengeklebt wird und damit die Tasche ja nicht nass wird, nochmal eine Plastiktüte außenrum – so viel zu den ansonsten so ressourcensparenden Japanern, bei Plastiktüten hört der Spaß hier wohl auf…

Auch dieser Abend klingt kulinarisch sehr zufriedenstellend aus. Nach etwas längerer Suche – bei unserem anvisierten Ramen-Restaurant muss man Wartenummern ziehen, ganz wie beim Arbeitsamt – finden wir ein etwas abgelegeneres Restaurant. Hier kommt direkt der erste Schock, denn wir müssen direkt am Eingang an einem Automaten unsere Bestellung aufgeben! Also innerhalb von Sekunden schnell überlegt, was denn schmecken könnte und bestellt, um bloß nicht den Verkehr aufzuhalten. Trotz aller Eile haben wir gut gewählt: zwei Portionen Ramen mit Hühnchen, ein Menü mit paniertem Hühnchen und Reis zur Suppe und eine thailändische Suppe ebenfalls mit paniertem Hühnchen. Zufrieden und pappsatt verlassen wir das Restaurant und lassen den ersten tempelfreien Tag hier gemütlich in der Wohnung ausklingen. Die Ruhe wird nur ab und zu unterbrochen vom allabendlichen Kichern der Mädels aus dem OG…

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Euer daniel