oder auch: Wir huldigen dem Gott für Reis und Sake.
Man könnte sagen, wir haben uns für unsere Zeit in Kyoto eine Art Mini-Pilgerreise vorgenommen, die uns ein wenig außerhalb der Stadt nach Fushimi-Inari führt. Kaum sind wir mit samt der anderen Touristen aus der Bahnstation gepurzelt ist der Tempel am Fuß des etwas über 300m hohen Berges bereits sichtbar. Es handelt sich hierbei um den Haupttempel des sogenannten Inari-Kultes, der uns bereits mit seinen Gebäuden und Schreinen beeindruckt.
Wirklich interessant wird es jedoch erst als wir uns daran machen, den kleinen Berg zu besteigen. Dass ‚klein‘ und 300 Höhenmeter dann doch unerwartet lang sein können merken wir recht schnell. Über 4 km lang windet sich der Rundweg den Berg empor gesäumt von unzähligen roten Toriis, die sich stellenweise so dicht aneinander reihen, dass man den Eindruck erhält durch einen langen Tunnel zu laufen. Die einzelnen Tore variieren in ihrer Größe und tragen auf der Rückseite den Namen ihrer Spender. Wie genau diese 10000 Tore aufgestellt wurden und welcher arme Tropf die Dinger den Berg hochschleppen musste, darüber wollen wir lieber nicht allzu genau nachdenken.
Selbiges gilt im übrigen für das Angebot an Souvenirs, Getränke und Essen, die uns Wanderer auf den Zwischenpodesten des Weges immer wieder begegnen. Ernsthaft, wer bitte bringt das ganze Zeug den Berg hoch? Vermutlich noch mehrmals am Tag und in der Woche?
Wer sich im übrigen kein großes Torii leisten kann oder mag hat mannigfach die Möglichkeit kleinere Exemplare zu erstehen, die wiederum, mit Namen und wünsch versehen, die unzähligen kleinen Schreine zieren, die ebenfalls gefühlt überall zu finden sind und von den Fuchswächtern des Reisgottes bewacht werden.
Am Ende ist unser bedarf an strahlend roten Torii-Toren für’s Erste allerdings gesättigt und ausgereizt. Wir freuen uns auf den Abstieg, der doch um einiges schneller von Statten geht als der Hinweg. Inzwischen ist es auch ein wenig frisch geworden, so dass wir das Abendessen des heutigen Tages, eine große Portion leckeres und heißes Udon, erst recht schmecken lassen bevor wir den Heimweg antreten.
Fazit:
Inari hat eindeutig etwas für sich. Über eventuellen Muskelkater am Folgetag sollte man sich jedoch nicht wundern. Wie man den Weg im Übrigen in Kimono und Getta, in die man sich irgendwo am Eingang einkleiden lassen kann, zurücklegen soll, verstehen wir nicht und es wird uns vermutlich auf ewig ein Rätsel bleiben.
Liebe Grüße
Chiru